Einsatzabteilungen

Die Feuerwehr Friedrichshafen gliedert sich auf in sieben Abteilungen, die auf sechsFeuerwehrgerätehäuser über das Stadtgebiet verteilt sind.

Nicht nur Brandbekämpfung sowie technische Hilfe zur Rettung von Personen und Tieren aus lebensbedrohlichen Lagen gehören zur Aufgabe der Feuerwehr Friedrichshafen, sondern auch die Abwehr von Ölverschmutzungen zu Land oder auf dem Bodensee, die Hilfeleistung bei Gefahrgutunfällen und die Hilfe bei öffentlichen Notständen wie Hochwasser oder schweren Stürmen. Eine tagsüber dauerhafte Besetzung der Feuerwache übernimmt die hauptamtliche Wachbereitschaft, eine 2018 neugegründete Einsatzabteilung. Mit dem Blick in die Zukunft und der Auswertung des Feuerwehrbedarfsplans ergab sich diese Änderung, die dazu führte, dass die Freiwillige Feuerwehr Friedrichshafen in die Feuerwehr Friedrichshafen umbenannt wurde. Die Feuerwehr Friedrichshafen besteht heute aus sieben Abteilungen mit rund 300 Einsatzkräften und kann auf eine rund 200 Jahre alte Geschichte zurückblicken:

Nachdem die frühere Reichsstadt Buchhorn 1810 württembergisch und ein Jahr später Teil der neue Stadt Friedrichshafen wurde, galt ab sofort die die „Feuerlöschordnung“, die 1808 erlassen wurde. Das Landesgesetzt schrieb vor, dass jeder Ort eine lokale Feuerordnung haben sollte, die festschrieb, wer bei einem Brand was zu tun hatte. Die lokale Feuerordnung für Friedrichshafen – 1855 urkundlich festgehalten – bestimmte, dass die Bürger der Stadt wie auch die Arbeiter der königlichen Maschinenwerkstätte ab dem vollendeten 18. Lebensjahr für den Feuerlöschdienst eingeteilt werden konnten. Für Fischbach galt ab 1856 als selbständige Gemeinde eine eigene lokale Feuerlöschordnung.

Die Stadt Friedrichshafen hatte bereits 1854 einen damals sehr modernen „Hydrophor“ beschafft, doch erst mit Entstehen der Freiwillige Feuerwehr Friedrichshafen 1859 wurde mit der Vierrad-Saug- und Druckspritze regelmäßig geübt.

1866 besaß dann die Ortschaft Raderach zwei Handspritzen und 1871 wurde die Freiwillige Feuerwehr Kluftern gegründet. Im Februar 1879 folgte Ailingen, die sich von der kleinen Dorffeuerwehr zu einer der größten Abteilungen der Feuerwehr Friedrichshafen entwickelte.

Im März 1885 erließ König Karl von Württemberg eine überarbeitete Landeslöschordnung und jede Stadt hatte eine organisierte Lösch- und Rettungsmannschaft zu stellen. Bei zu wenigen freiwilligen Feuerwehrangehörigen musste eine Pflichtwehr gebildet werden und so war es auch in Friedrichshafen. Es wurden vier Kompanien gebildet mit einer Gesamtstärke von 400 Feuerwehrmännern. Doch schon 1888 bildete sich neben dieser Pflichtwehr auch wieder eine freiwillige Feuerwehr. Ein Jahr später nahm die Stadt eine neue Hochdruckwasserleitungsanlage in Betrieb. Weitere technische Verbesserungen folgten wie die Beschaffung einer Kraftfahrspritze und die Einrichtung einer elektrischen Feuermelde- und Alarmanlage, der sogenannten Weckerlinie. Durch die technischen Errungenschaften wurde die Pflichtwehr aufgelöst. Die Mannschaftsstärke betrug 125 Mann.

1929 wurde ein neues Feuerwehrhaus im nördlichen, jungen Teil Friedrichshafens bezogen werden. Heute findet vor dem Backsteingebäude auf dem Charlottenhof der Dienstagsmarkt statt.

Nach dem Krieg und den Luftangriffen, die Friedrichshafen fast vollständig zerstörten, wurde die freiwillige Feuerwehr rasch wieder auf- und weiter ausgebaut und die Mannschaft ausgebildet. 1951 beschloss der Gemeinderat Raderach eine eigene freiwillige Feuerwehr zu gründen.

Mit der Eingliederung der Gemeinde Ailingen 1971 änderte sich der Status der Ailinger Feuerwehr grundlegend, die damit eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichshafen wurde. Ebenfalls wurden im Zuge der Gemeindereform die Freiwillige Feuerwehr Raderach, Kluftern, Ettenkirch als Abteilungen in die Freiwillige Feuerwehr Friedrichshafen integriert.

Ein weiterer Meilenstein der Feuerwehr Friedrichshafen ist der Neubau der Feuerwache, die 1990 eingeweiht wurde sowie der 26. Deutsche Feuerwehrtages im gleichen Jahr.

Nachwuchs

1965 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet, um den Nachwuchs zu sichern und zur aktiven Jugendarbeit. Um den Fortbestand der Abteilung Kluftern zu gewährleisten erfolgte 1986 die Gründung der Jugendfeuerwehr Kluftern.

Die in 2018 gegründete Einsatzabteilung mit hautamtlichen Kräften besteht derzeit aus 30 Einsatzbeamten und -beamtinnen sowie zwei Verwaltungsbeamten und -beamtinnen, die für verschiedene Sachgebiete zuständig sind:

  • Vorbeugender Brandschutz und Einsatzplanung
  • Technik
  • Verwaltung und Fuhrparkmanagement
  • Dienstbetrieb und Ausbildung

Im täglichen Dienstbetrieb ist die Feuerwache mehreren Einsatzkräften besetzt:

  • eine Einsatzkraft in der Einsatzzentrale (24-Stunden-Besetzung an allen Tagen)
  • zehn Einsatzkräfte im Einsatzdienst (werktags von 6 bis 18 Uhr)
  • zwei Einsatzkräfte im Einsatzdienst (werktags von 18 bis 6 Uhr)

Bei Einsätzen tagsüber werden in der Regel die folgenden Fahrzeuge besetzt:

Bei Einsätzen mit hohem Personalbedarf, beispielsweise einem Brand, werden entsprechend Einsatzkräfte aus den freiwilligen Einsatzabteilung zusätzlich alarmiert.

Die Feuerwehr Friedrichshafen ist als Ausbildungsbehörde vom Innenministerium Baden-Württemberg anerkannt und kann verschiedene Ausbildungs- und Praktikumsplätze anbieten:

  • jährlich eine Ausbildungsstelle im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst
  • jährlich eine Helferstelle im Bundesfreiwilligendienst (immer von 1. August bis 31. Juli im Folgejahr)
  • Praktikumsplätze für Ausbildungsabschnitte / Praktika im mittleren und gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst