Dienst- & Einsatzkleidung
Helmkennzeichnung
Wenn die Vorderseite des Helms mit einem „A“ gekennzeichnet ist, hat die Person eine Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger abgeschlossen. Um das „A“ zu behalten, müssen die Atemschutzgeräteträger jedes Jahr eine Wiederholungsübung machen und auch die notwendige medizinische Untersuchung besitzen, die ebenfalls in regelmäßigen Abständen wiederholt wird.
Mit einem Balken pro Helmseite sind Einsatzkräfte gekennzeichnet, die den Lehrgang zum Gruppenführer an der Landesfeuerwehrschule mit Erfolg abgeschlossen haben. Der Lehrgang befähigt die Person zur Führung einer Löschgruppe (9 Mann). Der Gruppenführer kann im Einsatzfall die Funktion des Fahrzeugführers ausüben. Bei kleineren Einsätzen, die nicht über eine Gruppe hinaus gehen, ist der Gruppenführer der verantwortliche Einsatzleiter.
Mit zwei Balken pro Helmseite sind Einsatzkräfte gekennzeichnet, die den Lehrgang zum Zugführer an der Landesfeuerwehrschule mit Erfolg abgeschlossen haben. Dieser Lehrgang befähigt die Person zur Führung eines kompletten Zuges. Der Zugführer führt im Einsatzfall den Lösch- oder Rüstzug.
Hat ein Feuerwehrmitglied zusätzlich eine Ausbildung im Rettungsdienst als Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassitent oder Notfallsanitäter abgeschlossen, kennzeichnet das ein Äskulapstab auf beiden Helmseiten.
Kleidung
Sollte es bei einem Einsatz nötig sein, bei extremer Brandhitze Arbeiten durchzuführen, kann zusätzlich Hitzeschutzkleidung getragen werden. Sie schützt die Einsatzkraft durch das reflektierende Material vor starker Wärmestrahlung.
Sollte es bei einem Einsatz notwendig sein mit der Motorsäge – sowohl elektrisch als auch verbrennungsmotorisch – zu arbeiten, wird dabei Schnittschutzkleidung getragen. Die Kleidung ist mit vielen dünnen Spezialfasern gefüttert, um die Sägekette zu stoppen, bevor die Person durch die Säge verletzt wird. Die Schnittschutzkleidung besteht aus Schutzhose und -jacke sowie einem Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz.
Bei Einsätzen mit Insekten wird der Insektenschutzanzug getragen. Er besteht aus besonders stabilem Baumwollmaterial, durch das Insekten nicht stechen können. Das Gesicht wird durch ein Gitternetz geschützt. Damit alle Körperstellen geschützt sind, werden natürlich auch Handschuhe getragen, die mit dem Anzug dicht verbunden sind.
Sollte bei Einsätzen der Gang ins stehende Wasser notwendig werden, tragen die Einsatzkräfte eine Wathose. Eine Wathose ist eine spezielle Überhose, die inklusive Stiefel aus einem Stück gefertigt ist und zum Beispiel bei Hochwasser Arbeit in einer Tiefe bis zu rund 1,20 Metern möglich macht.
Die Einsatzunifrorm der Feuerwehr besteht aus einer Jacke, Hose, Helm, Handschuhen, Feuersicherheitsgurt und Stiefeln. Bei jedem Einsatz tragen die Feuerwehrleute die Kleidung. Jacke und Hose bestehen aus speziellen Materialien und sind mit reflektierenden Streifen zur besseren Sichtbarkeit ausgestattet.
Muss bei Einsätzen zum Beispiel in mit Rauch gefüllten Räumen oder in Räumen mit zu wenig Sauerstoff gearbeitet werden, wird ein Atemschutzgerät über der normalen Einsatzkleidung getragen. Die komplette Atemluft ist in der Flasche auf dem Rücken und wird von dort in die Atemschutzmaske geleitet, durch die geatmet wird. Die Atemluft in der Flasche reicht je nach Ausführung und Arbeit für 15 bis 30 Minuten.
Die Tagesdienstkleidung wird beim theoretischen Ausbildungsdienst sowie den Brandsicherheitswachdiensten getragen. Sie besteht aus einer schwarzen Arbeitshose und einem Poloshirt sowie einer Arbeitsjacke. Auf der Jacke ist der Dienstgrad anhand einer Schulterklappe gekennzeichnet.
Für besondere Anlässe wie zum Beispiel bei Hochzeiten oder Jahreshauptversammlungen wird die Ausgehuniform getragen, die aus einer schwarzen Bundfaltenhose sowie einem Sakko besteht. Je nach Temperatur kann ein kurz- oder langärmliges Hemd getragen werden. Auf der obersten Schicht zeigt eine Schulterklappe den Dienstgrad an.
Funktionswesten
Die Funktionswesten kennzeichnen zum besseren Überblick die einzelnen Verantwortlichen im Einsatz. Um im Einsatz den Überblick zu behalten und schnell die richtigen Ansprechpartner zu finden, werden bei der Feuerwehr Friedrichshafen verschiedene Funktionswesten eingesetzt. Verschiedene Farben kennzeichnen die verschiedenen Aufgabenbereiche.
Die blaue Weste kennzeichnet den Fahrzeugführer, der für sein Fahrzeug und dessen Personal verantwortlich ist. Er bekommt die Aufträge vom zuständigen Zugführer und gibt sie an seine Mannschaft weiter. Auf der Rückseite der Weste ist der Funkrufname des jeweiligen Fahrzeugs aufgedruckt.
Die grüne Weste kennzeichnet den Zugführer, der immer dann im Einsatz ist, wenn an der Einsatzstelle mehrere Fahrzeuge, wie zum Beispiel ein Lösch- oder Rüstzug, zum Einsatz kommen. Der Zugführer übernimmt taktische Aufgaben, wie beispielsweise die Raumaufteilung an der Einsatzstelle und gibt Aufgaben, die zum Einsatzerfolg führen, an die ihm unterstellten Fahrzeugführer weiter. Er ist dem Einsatzleiter unterstellt. Der Zugführer des Umweltschutzzuges trägt den Zusatz „ABC“ auf der Weste.
Die gelbe Weste kennzeichnet den Einsatzleiter, der für den gesamten Einsatz verantwortlich ist. In der Regel wird diese Funktion vom örtlichen Kommandanten, Stadtbrandmeister oder dessen Stellvertreter ausgeübt.
Die weiße Weste kennzeichnet den Abschnittsleiter. Um bei größeren Einsatzstellen klare Strukturen zu haben, werden diese in mehrere Abschnitte eingeteilt. Die Leiter dieser Abschnitte sind vollumfänglich für ihren Abschnitt verantwortlich.
Die schwarz-weiß karierten Westen kennzeichnen die Mitglieder der Führungsgruppe. Bei größeren Einsatzstellen mit mehreren Abschnitten oder Lösch- und Rüstzügen unterstützt die sogenannte Führungsgruppe den Einsatzleiter bei seiner Tätigkeit. Sie führen Lagekarten, Funkskizzen und die Kommunikation an der Einsatzstelle.
Die roten Westen kennzeichnen die Presseberater der Feuerwehr, die bei Großschadenslagen, in Abstimmung mit der städtischen Presseabteilung, Ansprechpartner für die Medien sind. Außerdem übernehmen sie die bildlich sowie schriftlich Dokumentation der Einsätze.